Derbysieg ist „Balsam für die Seele“
AACHEN/DÜREN Die Zweite des BTB Aachen gewinnt das Derby in der Handball-Oberliga gegen den HC Weiden II mit 24:16. Damit sichert sich der Aufsteiger die ersten Punkte. Der Birkesdorfer TV ist trotz des Ausgleichs in letzter Minute unzufrieden.
OBERLIGA
BTB Aachen II – Weiden II 24:16 (11:6): Beide Trainer waren sich vor dem Spiel einig, dass die Mannschaft mit der besseren Tagesform das Derby gewinnen würde. In den ersten Minuten waren das die Weidener, die mit 5:2 (9.) in Führung gingen. Burtscheids Tim Herzog verkürzte kurz danach auf 3:5. Danach mussten die Zuschauer im gut besuchten Gillesbachtal gut zehn Minuten auf den nächsten Treffer warten. Zum einen, da die Abwehrreihen beider Mannschaften besser ins Spiel fanden, zum anderen, weil auf beiden Seiten die Torhüter an diesem Tag die erwünschte gute Tagesform erreichten.
Die Gastgeber fanden bis zur Halbzeit dann immer besser ins Spiel, glichen zunächst zum 5:5 (19.) aus und erspielten sich bis zur Halbzeit eine 11:6-Führung. Auch nach dem Seitenwechsel zeigte die Abwehrreihe um Sebastian Schmitz und Yves Hellemeister eine gute Leistung.
„Wir waren nicht in der Lage, uns im Eins gegen Eins oder durch einen Wurf aus der zweiten Reihe individuell durchzusetzen“, ärgerte sich HC-Trainer Stephan Xhonneux. Stattdessen bauten die Burtscheider ihre Führung weiter aus. 15:7 (42.) und 19:13 (53.) waren die Zwischenstände. BTB-Trainer Andreas Heckhausen lobte die Defensive seiner Mannschaft: „Weiden ist heute an unserer Abwehr gescheitert.“ Das Derby der beiden sieglosen Teams der Oberliga endete schließlich deutlich für den BTB II mit 24:16.
Dementsprechend groß war der Frust bei Xhonneux und seinem Team: „Mit 16 Toren kann man kein Spiel gewinnen. Die Mannschaft war sehr enttäuscht, das ist schwierig zu verkraften.“ Die Burtscheider und ihr Trainer dürfen sich nach ihrem Aufstieg hingegen über die ersten Punkte in der Oberliga-Saison freuen: „Das war Balsam für die Seele und ein schönes Zeichen, dass wir nun richtig in der Liga angekommen sind. Wir haben Mitte der ersten Halbzeit den Kampfeswillen gefunden, den man in einem Derby braucht. Wir freuen uns über die ersten Punkte in der Oberliga.“
BTB-Torschützen: Volmer (6/3), Passlick (5), Hellemeister, Kusnierz-Glaz (je 4), Korsten, Herzog (je 2), Creutz (1)
Weidens Torschützen: Redding (6), Kilburg (3), Meurer, Holste, Lütz (je 2), Signon (1)
SR Aachen – Siebengebirge-Thomasberg 23:40 (10:20): „Die Gäste waren heute einfach zu stark“, gestand SR-Trainer Stefan Tuitje nach der Heimniederlage gegen den Tabellenführer. Dabei hielt seine Mannschaft die ersten zehn Minuten noch gut dagegen. Aachen traf zum zwischenzeitlichen 4:5 (11.), verlor dann aber den Anschluss. Nach 4:9 (15.) und 7:17 (27.) wurden beim Stand von 10:20 die Seiten getauscht.
Im zweiten Durchgang bauten die Gäste ihre Führung über 14:27 (43.) und 21:36 (54.) weiter aus. Gegen die starke HSG, gegen die für Tuitje „an diesem Tag einfach kein Kraut gewachsen war“, verloren die Aachener am Ende deutlich mit 23:40. „Wir haben uns dennoch ansatzweise gewehrt und schöne Tore herausgespielt. Meine Mannschaft hat nie aufgegeben und wollte das Ergebnis möglichst gering halten“, erkannte Aachens Trainer. Tuitje blickte nach Abpfiff direkt auf die nächste Partie, die bereits am Donnerstag beim Pulheimer SC stattfinden wird: „Wenn wir so gegen Pulheim auftreten, dann ist da für meine Mannschaft auf jeden Fall was drin.“
Aachens Torschützen: Happersberger (5/1), Monteiro Pai, Boeckenholt, Kurscheid (je 4), Rietz (3), Signon, Huckemann, Kuckelkorn (je 1)
Birkesdorf – Königsdorf 29:29 (14:16): BTV-Trainer Karsten Bohmann-Hesse warnte seine Mannschaft im Vorfeld, dass man gegen den Aufsteiger von Anfang an wach auftreten müsse. Das gelang Birkesdorf allerdings nicht. Gleich fünf technische Fehler in den ersten sechs Minuten hatten zur Folge, dass Königsdorf sich eine frühe 6:2-Führung (8.) erspielte.
„Die ersten zehn Minuten haben wir verpennt. Wir waren vollkommen neben der Kappe“, ärgerte sich Bohmann-Hesse. Birkesdorf gelang zwar der Ausgleich zum 8:8 (16.), aber zur Pause lagen die Hausherren mit 14:16 zurück. Nach dem Seitenwechsel kämpften sich die Schwarz-Gelben zurück in die Partie und drehten durch drei Tore in Folge einen 20:22-Rückstand (43.) zu einem 23:22 (46.). Kurz darauf sah Andreu Perez Fernandez die Rote Karte nach einem Zweikampf.
„Eine sehr fragliche Entscheidung“ für Bohmann-Hesse. Königsdorf profitierte von der Hinausstellung, übernahm wieder die Kontrolle und erspielte sich 70 Sekunden vor Ende der Partie die 29:27-Führung. Birkesdorf gab das Spiel aber noch nicht auf, warf noch zwei Tore und erkämpfte sich noch ein leistungsgerechtes 29:29-Unentschieden.
Trotz des späten Ausgleichs war Bohmann-Hesse nicht zufrieden mit dem Punktgewinn: „Das war heute nicht unsere Leistung. Wir sind sehr unzufrieden. Es spricht für uns, dass wir uns wieder zurückgekämpft haben, aber wir dürfen uns erst gar nicht in diese Situation bringen.“ Birkesdorf bleibt weiterhin ungeschlagen in dieser Saison. Am Samstag wartet der verlustpunktfreie Spitzenreiter HSG Siebengebirge-Thomasberg auf die Dürener.
Birkesdorfs Torschützen: Botz (6), Willers (5), Risteski, Heinze (je 4), Grings (3), Ihmer, Költer (je 2), Ernst, Oliva Cifuentes (je 1)
Quelle: AZ/AN