Finale am Sonntag in Hamburg
#11
Später wird der Stolz überwiegen
Handball-Regionalligist BTB Aachen erzwingt im DHB-Amateurpokalfinale in Hamburg das Siebenmeterwerfen gegen den ATSV Habenhausen und unterliegt doch noch mit 29:31



VON HELGA RAUE

HAMBURG 59:42 Minuten waren gespielt – und Martin Becker nahm noch eine Auszeit. Der BTB Aachen lag mit 27:28 zurück. 59:58 Sekunden – und die „Bandits“ jubelten, denn mit dem Ausgleichstreffer erzwang Carsten Jacobs das Siebenmeterwerfen. Doch das zarte Pflänzchen Hoffnung keimte nur kurz – mit 29:31 (13:15, 28:28) nach Siebenmeterwerfen unterlag der Aachener Handball-Regionalligist in der Hamburger Barclaycard-Arena – und der ATSV Habenhausen durfte sich als Gewinner des DHB-Amateurpokals von gut 2500 Zuschauern feiern lassen. „Die Enttäuschung ist riesengroß, aber mit etwas mehr Abstand wird der Stolz auf dieses Ereignis überwiegen – und ich merke jetzt schon, dass er wächst“, sagte Becker nach dem Spiel, das nicht nur seinen Jungs, sondern auch den begleitenden Fans alles abverlangte.

Die Anfangsphase gehörte den Keepern, Aachens Peer Dosch hielt sein Team mit tollen Paraden im Spiel, denn die „Bandits“ fanden nicht gut in die Partie.

„Wir haben uns zuerst im Angriff schwerer getan als gewohnt. Und auch mit der gegnerischen Defensive hatten wir Probleme“, analysierte Dosch. Über 1:1 (2.), 2:2 (9.) traf Philipp Wydera (10.) beim 3:2 zur einzigen Führung in der ersten Halbzeit. Bei 4:7 (15.) nahm Becker die erste Auszeit, doch sein Team verkürzte nur maximal um ein Tor, dann stellte Habenhausen den Drei-Tore-Abstand wieder her. In der Defensive bereitete vor allem das Kreisläuferspiel des Gegners Probleme – bis dieser verletzt raus musste. Becker: „Das hat uns in die Karten gespielt.“ David Bökmann verkürzte auf 13:14 (30.), der letzte Freiwurf von Simon Bock ging nur gegen den Pfosten.

„Mein Team agierte sehr nervös in der ungewohnten Halle, Habenhausen hat die Nervosität schneller abgelegt. Wir haben erst nach 20 Minuten richtig ins Spiel gefunden“, analysierte Becker, der eine Steigerung bis zum Halbzeitpfiff sah: „Ich habe gesagt, ,Männer, wir sind dran’. Wir waren auf einem guten Weg.“

Nach dem Anschlusstreffer von Breuer glich Wydera per Siebenmeter zum 15:15 (33.) aus – der BTB war am Drücker, lag neun Minuten später aber wieder 17:20 zurück. Mit drei Treffern in Folge hielt Breuer sein Team im Spiel. „Man merkt ihm die Zweitliga-Erfahrung an“, lobte Becker den Auftritt des 35-Jährigen. Erst bei 24:23 (44.) und 25:24 (51.) lag der BTB wieder knapp in Front. Der ATSV glich aus, und erneut hielt Dosch sein Team mit einigen starken Paraden im Rennen. Beim 27:28 20 Sekunden vor Schluss schien alles vorbei, doch mit seinem Treffer in letzter Sekunde hielt Jacobs die Hoffnungen hoch.

Die zerplatzten im Siebenmeterwerfen schnell: Habenhausens erster Wurf ging vorbei, bei den anderen war Dosch machtlos. Auf BTB-Seite verwandelte nur Bock – Breuer, Jacobs und Bleuel scheiterten. „Im Spiel hat Dosch klasse pariert, auch einige Strafwürfe, im Siebenmeterwerfen war es dann nicht so gut“, bedauerte Becker, der Dosch wie dem gesamten Team aber „nicht den geringsten Vorwurf machen wollte, alle haben toll gekämpft. Siebenmeter sind halt immer ein Glücksspiel, und heute hat uns das letzte Quäntchen Glück gefehlt.“

Die Enttäuschung war bei allen Spielern riesengroß. „Schade, dass wir den Sack nach hinten raus nicht zugemacht haben“, bedauerte Dosch, der stolz auf einige Glanzparaden sein durfte, mit denen er sein Team überhaupt im Spiel gehalten hatte. „Wir haben uns zuerst gegen die Defensive des Gegners schwer getan, aber die zweite Hälfte war ein offener Schlagabtausch“, analysierte Breuer, mit neun Treffern bester BTB-Schütze. „Schade, wir hatten eine riesige Chance, den Pokal zu gewinnen.“

BTB-Torschützen: Breuer (9), Bock (8), Wydera (4/2), Saive-Pinkall, Bleuel (je 2), Bökmann, Oslender, Jacobs (je 1) Siebenmeter: Bock trifft, Keeper wehrt gegen Breuer und Jacobs ab, Bleuel trifft die Latte

Quelle: AZ/AN
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Alle rund um das Finale im Deutschen Amateur-Pokal 2019 (BTB-eigene Infos und Presseschau) auf der BTB-Website.
  


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