Verhaltenskodex
#1
[edit Admin MagnumAC, 27.10.13: Dieses Thema greift die Diskussion Totschweigen von wichtigen und ernsten Themen! im lokalen Bereich Jugend (Kreis K/Rhbg.) auf.]


Anlass:
Zitat: Viel wichtiger ist es aber es zu verhindern, dass so etwas überhaupt
passiert. Dies kann nur über die Verantwortlichen und Eltern direkt
geschehen, denn in der Regel sind es ja die Eltern die sich (teilweise)
auf sehr beschämende Art und Weise daneben benehmen! Leider verstehen
sie nicht welches Vorbild sie für Ihre Kinder abgeben und verstehen es
erst Recht nicht unter welchen Druck sie ihre Kinder setzen.

Gewinnen ist nicht alles! Dies sollte gerade im Jugendbereich verinnerlicht werden.

Ist es nicht das wichtigste, dass die Kinder Spaß am Sport haben und in einer positiven Gemeinschaft sind?

Ob es dann für den ein oder anderen in den leistungsorientierten Bereich führt ist dann doch eine andere Geschichte?
Lösung:

a) es wir im Verein eine Verhaltenskodex erarbeitet, der durch die Abteilungsversammlung abgestimmt wird
b) es wird am Anfang der Saison mit allen Eltern ein Elternabend veranstaltet, auf den die Eltern auf den Verhaltenskodex eingestimmt und verpflichtet werden. Kinder deren Eltern an diesem Elternabend nicht teilnehmen können und die einen Ausweichtermin nicht annehmen, spielen nicht für den Verein.
c) zur Hälfte der Saison wird ein zweiter Elternabend mit Aufarbeitung des bisherigen Geschehens und am Ende einer Saison ein dritter Elternabend mit Aufarbeitung des Geschehen durchgeführt.
d) der Verein stellt auf seiner Homepage den Verhaltenskodex ein und benennt einen Ansprechpartner zur Entgegennahme von Beschwerden, die von anderen Vereinen an den Verein herangetragen werden
e) Sanktionierung von Verstößen gegen den Kodex werden in einem persönlichen Gespräch vom Abteilungsleiter angesprochen, im Wiederholunfall wird das Kind vom Spielbetrieb ausgeschlossen.
#2
Das wäre ein Anfang. Auch wenn ich nicht glaube, dass Kinder für das Verhalten ihrer Eltern verantwortlich gemacht werden sollten. Evtl. könnten Kreis und Verband da mal initiativ werden.
#3
altermann1,index.php?page=Thread&postID=212811#post212811 schrieb:Das wäre ein Anfang. Auch wenn ich nicht glaube, dass Kinder für das Verhalten ihrer Eltern verantwortlich gemacht werden sollten. Evtl. könnten Kreis und Verband da mal initiativ werden.
Falsche Fortführung des Geschriebenen. Die Eltern sind für ihre Kinder verantwortlich. Wird in den Kreisen, die in dieser Sache meist auffallen, leider vergessen, dass Verantwortung dort beginnt, wo die Verantwortung über Verstandeskraft zuerst verankert sein sollte. Es geht nur über die Sanktionierung dessen, der diese "Eltern" zu den Stätten bringt , wo sie ihre Emotionen nicht im Griff halten können.

Lösung:

Ganz einfache Ansprache durch einen kompetenten Vereinsverantwortlichen: "Hör mal, du möchtest doch, dass dein Kind weiter Spaß hat, dass dein Kind eine Form der Sozialisation erlebt. Also benimmt dich und verbaue deinem Kind nicht die Chance."
#4
Hier muss der Kreis der Vorbilder erweitert werden: Die Trainer. Oft agieren Eltern (Väter), denen ein Sieg mit der "Brechstange" vorrangig ist. Die erste Sieben spielt durch, Spieler XY nicht den Ball passen, permanentes Beackern von (Jung-)Schiedsrichtern, motivierende Unterstützung von (groben) Unsportlichkeiten eigener Abwehraktionen. Der Trainer hat den größten Einfluss auf die Fairness seiner Spieler, den Respekt gegnüber schwächeren Mitspielern, den Schiedsrichtern, dem Gegener. Nicht nur im Spiel, sondern besonders im täglichen Trainingsbetrieb. Entgleisende Zuschauer sind leider auch seine Aufgabe.
(Meinung eines EJ-Trainers)
#5
Es tut mir wirklich leid, Sanktionen haben bislang nichts gebracht und sind auch kein taugliches Mittel!
Und in der hier vorgeschlagenen Form sind sie ein absolutes NOGO.

Haben empfindliche Strafen dazu geführt, dass weniger Harz da gebraucht wird, wo es verboten ist?
Welche Mannschaft nimmt ein solches Verbot - auch unter Androhung empfindlicher Strafen - wirklich ernst? Ich empfehle die Lektüre hier im Forum. Schon allein unter diesem Gesichtspunkt ist die hier stattfindende Diskussion um Strafen schon recht amüsant.
Wer will allgemeingültige Grenzen dessen bestimmen, was verboten ist, aber sanktionslos hingenommen wird?
Bringen 2 Minutenstrafen eine grundsätzliche Änderung in Bezug auf Foulspiel? Wird insgesamt weniger gefoult?
Ist es sinnvoll Kinder (also Nichttäter) für das Verhalten Erwachsener (Täter) zu bestafen?
Welchen Schluss werden die Kinder daraus ziehen, wenn sie bestraft werden, obwohl sie sich nicht falsch verhalten haben?
Ist das die Erziehung, die wir unseren Kindern geben wollen?
Was das Bestrafen Dritter bringt, haben wir heute wieder beim Fußball sehen können. In der Vergangenenheit wurden Vereine für das identische Fehlverhalten ihrer sog. Fans bestraft. Wenn diese Form der Bestrafung eines Dritten wirklich was bringen und auch abschrecken würde, dann hätte heute das Spiel auf Schalke pünktlich beginnen können.

Etwas verändern wird nur die kritische Reflektion und Korrektur des eigenen Verhaltens.
Hierzu wäre es hilfreich als Eltern die Eltern anzusprechen, die aus der "Rolle" fallen bzw. alle sich falsch verhaltenden Zuschauer anzusprechen und sie auf die negative Wirkung Ihres Verhaltens auf fremde und eigene Kinder anzusprechen.

Einsicht ist noch immer der erste Schritt zu Besserung.
#6
nun sind die, die immer alles so als nogo abtun , auch mal in der Pflicht ein where to go einzublenden. Die Vorstöße von der Seite aus haben aber in den letzten Jahren nicht gezeigt, dass sich irgendetwas zum Besseren wenden konnte.

Also? where the beaf?

Die Argumentationskette mit Harz und dämlichen Borussen-Fans zieht in dem Fall nicht als beispielhafte Untermauerung. Andere Baustelle, weil dabei geht ist nicht über Bande ( dritte Person , hier Eltern) zur Problemlösung, sondern auf direktem Weg. Das sind andere Maßnahmen erforderlich.

Weitermachen im Ungefähren, wird schon. Rolleyes
#7
Vielleicht hilft es ja meinen Beitrag nochmal zu lesen.

" Etwas verändern wird nur die kritische Reflektion und Korrektur des eigenen Verhaltens.
Hierzu wäre es hilfreich als Eltern die Eltern anzusprechen, die aus der "Rolle" fallen bzw. alle sich falsch verhaltenden Zuschauer anzusprechen und sie auf die negative Wirkung Ihres Verhaltens auf fremde und eigene Kinder anzusprechen. ..."

Ist jemals ein sog. Fan (Rolle der Erwachsende) zur Zahlung von horrenden Strafsummen durch den DFB herangezogen worden. Hat sich durch die Zahlung von Strafen durch die Vereine (Rolle der Kinder) die Situation verändert? Kommt es deshalb nicht mehr zum Abbrennen von Bengalos?

Wer haftet im Handball dem HVM bei Harzverwendung. Der Verein (Rolle der Kinder), oder der Spieler (Rolle der Erwachsenen)? Hat sich die Situation so verändert, dass kein Harz mehr verwendet wird?

Also Kinder zu strafen wegen des Verhaltens Erwachsener ist so in Ordnung?
Nee, nee, wer das fordert, stellt sich abseits jeder Form von Gerechtigkeit.
#8
Zitat: Ist jemals ein sog. Fan (Rolle der Erwachsende) zur Zahlung von
horrenden Strafsummen durch den DFB herangezogen worden. Hat sich durch
die Zahlung von Strafen durch die Vereine (Rolle der Kinder) die
Situation verändert? Kommt es deshalb nicht mehr zum Abbrennen von
Bengalos.
a) trifft nicht so ganz richtig, Und weil das so ist, muss man darüber hinaus den Sachverhalt so denken. Der Verein (als Positionsfigur Kind) wird bestraft und macht was? Er geht an die Fans (hier Positionsfigur Eltern) mit seinen Möglichkeiten ran. Das wäre erfolgreich, wenn die Möglichkeit des Vereines ausreichen würde, den Fans das aufs Auge zu drücken, was erfolgreich wäre. Da diese Fans nirgendwo erfolgreich im Leben sind, geht diese Maßnahme ins Leere, trifft nicht, nix zu holen. Also verbleibt die Strafe bei den Kind, wie logischer Weise dies in echt in den Kreisen, die dieses Verhalten an den Tag legen, üblich ist.
Zitat:Wer haftet im Handball dem HVM bei Harzverwendung. Der Verein (Rolle derKinder), oder der Spieler (Rolle der Erwachsenen)? Hat sich die Situation so verändert, dass kein Harz mehr verwendet wird?
Nun die Variante b (Harz) : Warum juckt den Spieler (Figur Eltern) die Strafe nicht? Weil der Verein (Figur Kind) signalisiert, dass der Erfolg des Spieler dem Verein näher liegt, der Verein spekuliert, wo kein Kläger, da kein Angeklagter und er unternimmt nichts gegen den Spieler.

So ist das in realiter richtig, den heutigen Gegebenheiten angepasst und über alles richtig lebensnah gesehen. Weil es aber immer noch Menschen gibt, die das so einfach gestrickt und wohlwollend alles sehen wollen, haben wir das, was wir so heute haben.
Zitat:Also Kinder zu strafen wegen des Verhaltens Erwachsener ist so in Ordnung?
Nee, nee, wer das fordert, stellt sich abseits jeder Form von Gerechtigkeit
Natürlich ist das so in Ordnung und genau die Schiene, die gefahren werden muss. Das ist der Packan um die soziale Kontrolle und deine erträumte Reflektion herbei zu führen Alles andere ist ein Pppppft in der Gemengenlage, wie sie heute vorzufinden ist. Wer die - ggf als ungerecht empfundene - Ansprache nicht richtig einzuschätzen weiß, das Signal nicht deuten kann, dürfte veränderungsunfähig in der Sache sein.
#9
Liebe Leute,

jetzt geht die Diskussion genau in die Richtung, die es nicht geben darf!
Es bringt nichts hier zu phrasieren und Dinge nur von Anderen zu fordern!
Vorbilder sind gefragt und die wichtigste Frage ist es worum es hier eigentlich geht?
Aus meiner Sicht geht es hier um unseren geliebten Handballsport und es geht um unsere Kinder, die Zukunft eben unseres geliebten Sportes!
Es geht nicht um Harz und erst Recht nicht um Bengalos
Ohne hier etwas schön reden zu wollen bin ich der Meinung, dass es sich bei den negativen Fällen insgesamt nicht um die Regel handelt.
Es kann auch nicht angehen einfach nur etwas von den Verbänden oder Kreisen zu fordern.
Konstruktive Initiative und Unterstützung ist gefordert. Mut aufzustehen und etwas unternehmen. Nicht zu zuschauen sondern aktiv zu werden. Verantwortung übernehmen!

Vielleicht ist die Idee mit dem Verhaltenscodex gar nicht so schlecht. Vielleicht finden sich ja hier Vereins und Kreis übergreifend engagierte Leute, die dieses Thema konstruktiv vorantreiben wollen?
Nochmal zur Erinnerung: ich glaube im Handballverband Bremen gibt es hierzu bereits gute Ansätze.
Verantwortliche Eltern in den Vereinen zusammen mit den jeweiligen Jugendwarten.
Toll fände ich es, wenn sich hier etwas bewegen würde!

Nur eine Sache darf es bitte nicht geben. Bestraft nicht die Kinder für das Verhalten der Eltern! Seid mutig und sprecht die Eltern an! Vermittelt ihnen, dass diese Verhalten nicht gewünscht ist. Seid Vorbilder im positiven Sinne. Unterstützt die Jugendtrainer und die Schiedsrichter der Jugendspiele, die zum großen Teil selber noch sehr jung sind und nicht immer gut behandelt werden.
Wenn wir die Kinder für das Verhalten ihrer Eltern und Angehörigen bestrafen und sogar soweit gehen sie auszuschließen, verweigern wir die soziale Aufgabe, die jeder Sportverein auch hat und stellen die Kinder ins Abseits. Was dann alles geschehen kann möchte ich mir nicht vorstellen!

Also nutzt die Energie und packt es an! Smile

Gruß
Dinoja
#10
Hallo Dieter,

ja, ich teile deine Auffassung zum Teil. Kinder und Strafe für das, was sie nicht getan haben, kann nicht sein, darf nicht sein.

Harz und Bengalos sollten lediglich zeigen, dass der Täter bestraft werden muss, wenn Bestrafung überhaupt das richtige Mittel sein sollte. Strafe ist nichts andere als Ahndung eines Fehlverhaltens. Wichtig ist aber, dass es nicht zu einem Fehlverhalten kommt. Also ist es richtig, dass Einsicht erreicht wird. Ohne sie wird sich nichts ändern.

Und ja, krasses Fehlverhalten ist im Handball noch immer die Ausnahme.

Es gibt aber Menschen, die sehen sowas anders und dann ist es so.
  


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