Verhaltenskodex
#11
Leider hatte ich in den vergangenen Tagen keine Zeit, will mich jetzt aber selbst wenigstens mal kurz zu meinem angestoßenen Thema äußern!

Es geht darum das sich Zuschauer zum Teil absolut daneben benehmen, Offizielle nur ihre Brille aufhaben, Schiedsrichtermangel + fehlende Klasse, fehlende Unterstützung seitens der Eltern + fehlende Erziehung (allgemein!) und zum Teil schlecht ausgebildete Trainer (vor allem im pädagogischen Bereich!) usw.

Und die Folge ist das ich z.B. einen deutlichen Negativ-Trend in unserem Sport empfinde, wenn man z.B. den jetzigen Zustand mal mit meinen eigenen Anfängen vergleicht, da gibt es nämlich meiner Meinung nach große Unterschiede!

Und lieber pmcolonia; deine Denkweise finde ich gefährlich wenn du das als Ausnahme abtust, denn sowas darf niemals vorkommen und wer den Kreis die letzten Jahre aufmerksam verfolgt hat wird feststellen das auch sowas verhältnismäßig deutlich zugenommen hat!
#12
sehe ich genau so, cap. Wenn man heute als Außenstehender in eine Halle kommt, in der ein jugendspiel läuft, dann denkt man sich häufig seinen Teil.
Wäre schön, wenn da von Verbands- Vereinseite mal mehr kommen würde.

Kinderschutzbundgedanken sind dort zu vertreten und einzufordern, wo sie Wirkung zeigen, bei und an den Eltern. Die trifft man meist nur mit Aufzeigen der letzten Konsequenz.
#13
Was passiert denn jetzt?


Gruß
Dinoja
#14
@Lübking:
Denke das man deinen Vorschlag in abgeänderter Form anbringen könnte, denn der Einwand nicht die Kinder zu bestrafen war meiner Meinung nach auch korrekt!

Generell aber muss von Eltern-Seite mehr kommen, als auch von der "Offiziellen"-Seite wie auch Marcelus111 richtig angemerkt hat (ich hatte es ja auch schon angebracht!).

Man könnte also in jedem Verein solch einen Verhaltenskodex einführen (dafür müssten aber alle Vereine so etwas zustimmen!) und bei Anmeldung eines Kindes müssten die Eltern dann eine Einverständniserklärung unterschreiben die es den Vereinen erlaubt Sanktionen (durch Fehlverhalten) in Rechnung zu stellen! Denn laut meines Wissens gibt es doch Geldstrafen für so etwas und damit die Kinder und Vereine nicht bestraft werden wäre dies doch eine Möglichkeit und die Eltern hätten einen Lern-Effekt da der eigene Geldbeutel bekanntermaßen sehr empfindlich ist!

Was haltet ihr davon?

@Dinoja:
Bin ehrlich gesagt froh das sich mittlerweile schon einige beteiligt haben (angeschaut haben das Thema zumindestens sehr viele!), muss aber zugeben das ich mir hier ein paar Aussagen von vielleicht Vereinsvertretern (Geschäftsführern, Abteilungsleitern, usw.) wünschen würde, zumal diese Diskussion doch sehr sachlich geführt wird.
Aber ich für meinen Teil würde wirklich gute Vorschläge sammeln und Vereinsvetretern als Vorschläge an die Hand geben damit das vielleicht mal auf einer Vereins-Sitzung angeregt wird...
Mir ist dieser Sport nunmal sehr wichtig und es ist auch nicht immer leicht aber dennoch möchte ich mich solchen Problemen nicht geschlagen gegeben und zumindestens versuchen etwas zu verbessern.

Also hoffen wir mal das sich vielleicht noch einige beteiligen...
#15
Bestenfalls kommen noch ein paar Beiträge...
#16
Vereinsverantwortliche halten sich hier im Forum leider zu oft zurück, weil sie "befürchten", dass hier gemachte, (verbands-)kritische Vorschläge von Verbandsfunktionären mitgelesen werden, was dann die Position des Vereins bei "wichtigeren" Angelegenheiten im Verband schwächen würde. So habe ich das leider schon mehrfach gehört, halte es aber für nicht zutreffend. Denn letztlich lebt der Verband von guten Vorschlägen aus den Vereinen und von der Arbeit der Vereinsmitglieder!

Zur Sache: Bei allen Sanktionen gegen Eltern darf man nie vergessen, dass es auch die Eltern sind, die ihre Kinder beim Verein anmelden, die Mitgliedsbeiträge bezahlen, sie zu den Heim- und Auswärts-Sporthallen sowie Sportfesten und Lehrgängen karren, ehrenamtliche Funktionen im Verein übernehmen usw. Per Geldbeutel-Strafen erreicht man daher wohl eher das Gegenteil, nämlich dass Eltern sich vom Verein/Handball abwenden und/oder den eigenen Nachwuchs zu anderen Vereinen/Sportarten schicken. Sad :thumbdown:

In meinen Augen gibt es nur einen dreigleisigen konstruktiven Weg, der oben teilweise schon aufgezeigt wurde:

1. Der Verein entwirft ein Verhaltenskodex "Gutes Benehmen und positive Unterstützung im Handball". Dieser ist für alle Vereinsmitglieder, deren Angehörige und Funktionäre (nicht nur) bei Jugendspielen bindend und wird ganzjährig über diverse Kanäle im Verein kommuniziert: in der Sporthalle als Aushang und Flyer/Handzettel (möglichst vor dem Spiel an die Eltern), persönlich in der Sporthalle durch Ordner/Funktionäre, auf Vereinsversammlungen (Abteilung, Mitglieder, Mannschaft), auf der Homepage, in Vereinsschriften (Hallenheft, Vereinszeitung, ...) usw. Kein Elternteil/Betreuer/... darf sich mit "Das habe ich nicht gewusst" rausreden können.

2. Speziell instruierte Ordner sprechen Eltern (und Betreuer) sofort beim ersten "Fehlverhalten" freundlich an und erklären den richtigen, guten Weg der Nachwuchsbetreuung und -unterstützung während eines Jugendspiels. Dabei kann man z. B. auf den in der Halle gut sichtbar ausgehängten Verhaltenskodex verweisen und/oder den Kodex-Handzettel verteilt und erläutern. Gesetzt werden sollte auf ruhige Überzeugungskraft seitens des Vereins und Einsicht bei den Eltern. Hoffentlich beruhigen sich die Gemüter dann rasch.

3. Erst als ultima ratio sollten Eltern bestraft werden, aber nicht über den Geldbeutel. Viel sinnvoller halte ich es, wenn "auffällige" Eltern/Betreuer für den Rest des Spiels vor die Halle begleitet werden. Nach dem Spiel ist der richtige Zeitpunkt, das Geschehen gemeinsam mit dem/n Kind(ern) und den Eltern/Betreuern zu besprechen sowie für die Zukunft das Versprechen zum "Wohlverhalten" einzufordern. Auch hier ist die Einsicht wichtiger als die Strafe: Fair Play hilft allen - zum Wohle der Kinder, des Handballsport, des Vereins.

Optimal wäre es, wenn aus den besten Umsetzungen der Verhaltenskodex-Idee ein Programm des Verbands werden würde, das als Muster für alle übrigen Vereine dient ... Wobei auch mir klar ist, dass die erfolgreiche Umsetzung immer vom persönlichen Engagement in den jeweiligen Vereinen abhängt.

Last but noch least, folgende Bemerkung: Das oben sind alles nur Ideen, die wir eigentlich dann gar nicht brauchen, wenn wir das "Problem" gemeinsam schon in der Frühphase erfolgreich eingedämmt bekommen. Schließlich haben wir im Handball derzeit (noch) keine "asozialen Verhältnisse" wie beispielsweise im Fußball.
#17
Cap,index.php?page=Thread&postID=212831#post212831 schrieb:Und lieber pmcolonia; deine Denkweise finde ich gefährlich wenn du das als Ausnahme abtust, denn sowas darf niemals vorkommen und wer den Kreis die letzten Jahre aufmerksam verfolgt hat wird feststellen das auch sowas verhältnismäßig deutlich zugenommen hat!

Nun, ich bin ständig im Jugendhandball unterwegs, als Schiedsrichter, als Trainer und war es auch lange Jahre als Vater eines Spielers. Bislang habe ich so krasse Fälle wie den, der zum Start dieser Diskussion führte, nicht mitansehen müssen. Lieber Daniel, ich habe nie dafür gestanden ein krasses Fehlverhalten mit der Begründung, es sei eine Ausnahme, abzutun. Das habe ich auch nicht hier so geschrieben. Ich habe geschrieben, dass derartige Ausbrüche im Handball nicht die Regel sind. Gott sei Dank ist es nicht die Regel! Und was nicht die Regel ist, ist die Ausnahme. Und lieber Cap, das Lesen meiner Aussagen trägt zu deren Verstehen bei.

Also bitte nicht leichtfertig irgendwelche Dinge in meine Aussagen hinein interpretieren. Wenn ich das sagen möchte, was du mir da unterstellst, dann wäre ich durchaus in der Lage dies auch so zu schreiben.
#18
MagnumAC,index.php?page=Thread&postID=212847#post212847 schrieb:Vereinsverantwortliche halten sich hier im Forum leider zu oft zurück, weil sie "befürchten", dass hier gemachte, (verbands-)kritische Vorschläge von Verbandsfunktionären mitgelesen werden, was dann die Position des Vereins bei "wichtigeren" Angelegenheiten im Verband schwächen würde.
Das denke ich eher nicht, insbesondere nicht bei diesem Thema. Vereinsverantwortliche halten sich eher zurück, weil Themen (wie es auch sein soll) hier im Forum häufig emotionaler diskutiert werden und man sich da mit einer "offiziellen" Stellungnahme selten gut einbringen kann.

Zurück zum Thema: gerade auf die offizielle Linie angesprochen: es ist es in den meisten Vereinen kaum möglich, die in der vorherigen Diskussion gemachten Vorschläge umzusetzen! Wer soll denn zusätzlich zu den ganzen organisatorischen Aufgaben noch am Wochenende bei allen Jugendspielen in der Halle die Eltern überwachen?

Natürlich versuche ich, wenn ich in der Halle bin, auf Zuschauer einzuwirken. Und natürlich auch in vielen Gesprächen bei Trainingseinheiten etc. Dennoch fürchte ich, dass man das Problem dadurch nicht in den Griff bekommt. Denn, und das ist meine Beobachtung, die meisten der problematischen Eltern (oder besser gesagt Väter) sind ehemalige Handballer, die schon daher alles besser wissen als die beteiligten Trainer, Schiedsrichter etc.

Vielleicht hilft ja ein Verhaltenskodex. Aber auch nur dann, wenn gerade im Jugendhandball insgesamt weniger ergebnisorientiert gedacht und gehandelt wird. Denn solange das Endergebnis das einzige Kriterium für die Leistungsbewertung ist, solange werden sich Handballzuschauer - auch im Jugendbereich - immer weiter in Richtung Fußballplatz bewegen.
#19
Danke schonmal für die weiteren guten Beiträge!

Das mit der Geld-Strafe ist ja auch eher für die "Härtefälle" gedacht und soll ja das letzte Mittel zur Wende im Verhalten solcher darstellen, als direkt die letzte und härteste Konsequenz nämlich das "Hausverbot" ausführen zu müssen!
Denn leider ist es mit Gutzureden nicht immer getan und die Angst Spieler und Eltern zu verlieren kann ich zwar nachvollziehen aber sie darf somit aber auch nicht zu einem Druckmittel verkommen!
Denn die wirklich gewillten Eltern und Spieler ziehen mit, sofern man ihnen das gut verkaufen kann!

Denn aus meiner Sicht kann ich nur bestätigen das zwar der ein oder andere von mir "geschockt" war (Eltern, evtl. auch Spieler aufgrund meiner Strenge und selbstbewusstem Auftreten), aber da ich mir die Mühe und Zeit genommen habe Dinge auch von selbst zu erklären, haben sie das angenommen und sogar nachher für gut befunden!
Natürlich verlierst du somit auch den ein oder anderen aber die kann ich gottseidank an einer Hand abzählen und deshalb fühle ich mich ehrlich gesagt darinbestätigt das eine Grunddisziplin bei allen Beteiligten unabdingbar ist!

Und das mit der Denkweise vom Leistungsgedanken darf dennoch nicht wegfallen, aber der Einwand ist trotzdem vollkommen richtig das teilweise eine falsche Herangehensweise verwendet wird denn nicht jeder Spieler wird mal Buli-Spieler und unser Ziel sollte sein gesellschaftsfähige Menschen für eben auch 2. oder 3. Seniorenmannschaften auszubilden!

Und das viele ehrenamtliche Vereinsvertreter alles mögliche tun ist mir bewusst und es ist auch klar das man nicht alles überwachen kann, nur deswegen sollten wir geeignete Lösungen finden!

Gottseidank ist es noch nicht so wie beim Fußball, aber eine negative Tendenz finde ich kann man nicht verkennen und ich möchte eben nicht das es mal soweit kommt!

Und das mit den befürchteten Repressalien für Vereine habe ich leider aber auch schon munkeln hören und das macht mir ehrlich gesagt richtig Sorge wenn da was dran sein sollte...

@pmcolonia:
Es war nicht mein Anliegen dich persönlich anzugreifen und habe dies meiner Meinung nach auch nicht getan! Ich wollte nur darauf hinweisen das es bitte keiner auf die leichte Schulter nehmen sollte!
Finde es aber weniger gut das du persönlich wirst, schließe schreibe ich deinen Namen nicht auch öffentlich, oder!?
#20
Zitat: Natürlich versuche ich, wenn ich in der Halle bin, auf Zuschauer
einzuwirken. Und natürlich auch in vielen Gesprächen bei
Trainingseinheiten etc. Dennoch fürchte ich, dass man das Problem
dadurch nicht in den Griff bekommt. Denn, und das ist meine Beobachtung,
die meisten der problematischen Eltern (oder besser gesagt Väter) sind
ehemalige Handballer, die schon daher alles besser wissen als die
beteiligten Trainer, Schiedsrichter etc.
Ist so ! Und ? Dafür gibt es das Hausrecht! Einfach mal einen Merker setzen. Vor die Tür mit den Blöckern und dem Asi - Verhalten von Anfang an keinen Chance geben. Lieber einen zu viel einmal rausgeschmissen, als sich dem Krawall vom Fußballplatz mit den dann folgenden zwangsläufigen Folgen bis hin zum Vermöbeln von Schiris und Gegnern einreißen lassen.

Einfach machen, nicht laufen lassen.
  


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