Hallensituation - Flüchlingshilfe
#1
Hallo zusammen,

Ich wollte an dieser Stelle schon mal ein Thema aufgreifen, welches bislang im Forum noch nicht wirklich ausgiebig besprochen wurde.

Bei uns in Stolberg ist letzte Woche die zweite Halle im Zuge der Flüchtlingshilfe als Notunterkunft für den Sportbetrieb dicht gemacht worden. Zunächst war es im Sommer eine Einfachturnhalle und in der letzten Wochen die Dreifachsporthalle des Berufskollegs in Stolberg. Gerade die große Halle wurde ausgiebig von den Volleyballern der Stolberger TG genutzt. In der letzten Woche konnte für die Volleyballer Platz für einen Ausweichplan geschaffen werden. Allerdings kann es gut sein, dass zukünftig weitere große Hallen (z.B. auch unsere Heimspielstätte am Glashütter-Weiher) für zusätzliche Notunterkünfte benötigt werden. Das würde unseren Trainings- und Spielbetrieb vor ein Riesenproblem stellen. Allerdings denke ich nicht, dass wir in Stolberg in diesen Fall alleine stünden, denn die Städteregion Aachen hat schon angekündigt, dass zukünftig gerade alleinstehende Halle (also Hallen, die nicht direkt an Schulen angeschlossen sind) für den Sportbetrieb geschlossen würden. Das könnte alleine in der Städtregion einige Vereine treffen und ich wollte Euch mal fragen, ob Ihr für diesen Fall schon Notfallpläne ausgearbeitet habt, oder ob Ihr Euch generell schon mal Gedanken über das Thema gemacht habt.
Ich möchte an dieser Stelle absolut keine Diskussion über Sinn und Unsinn der Situation haben. Ich möchte einfach zu Diskussion anregen, was in dem Fall der Fälle gemacht werden kann. Ich habe auch letzte Woche schon mal eine kurze Mail an unseren HVM Vorstand geschickt, mit der Bitte sich schon einmal über etwaige Sonderregelungen Gedanken zu machen. Allerdings habe ich darauf noch gar keine Reaktion bekommen, was ich sehr schade finde. Denn ich denke, die Situation, wenn sie so eintritt wie oben beschrieben, kann dann nicht von den betroffenen Vereinen alleine gelöst werden. Wir sollten auf jeden Fall nicht warten, bis das Thema wirklich akut wird.
Was denkt Ihr zu diesem Thema?
#2
In Oberberg hat der Kreis seine Halle in Dieringhausen für den Sport zugemacht. Handballerisch betroffen ist da der TV Niedersessmar (Kreisliga).
Angrenzend ans Oberbergische sind die Hallen in Olpe (TV Olpe, Kreisliga A) und Attendorn (SG Attendorn/Ennest, Bezirksliga) als Flüchtlingsunterkünfte in Gebrauch und für den Sport dicht.

Ich denke, dass das nicht die letzten Sporthallen gewesen sein werden. Die Vereine in den Gemeinden und Städten und auch darüber hinaus werden zusammenrücken müssen. Die Trainingszeiten werden zusammengelegt und gekürzt werden müssen. Die Spielzeiten am Wochenende und beispielsweise auch die Bewirtung etc nicht mehr so ideal sein. Aber ich denke, dass die meisten Vereine das stemmen können und auch schaffen werden. Ist natürlich die Frage, wie lange diese Provisorien andauern.
#3
Naja. Wenn das Improvisieren so klappt, dann sollte alles OK sein. Ich bin mir sicher, dass zukünftig größere Engpässe entstehen werden und mehrere Vereine Probleme bekommen werden den Trainings- und Spielbetrieb aufrecht zu erhalten. Jetzt ist die Frage, darf der Verband sich hin stellen und sagen: "Das ist das Problem der Vereine", oder kann man auch von Verbandseite aus etwas tun. Ein Pausieren der Saison mit Verschiebung nach hinten wäre eine Möglchkeit. K.A. ob es da eine Muserlösung gibt, aber vielleicht sollte die Verbandsoberen dies auch am Wochenende bei der DHB Präsidentenwahl mit Ihren Kollegen der andern Landesverbände besprechen.
#4
Soweit ich weiss, soll auch in absehbarer Zeit die kleine Sporthalle in Aachen, Neuköllner. wegen Flüchtlingen dicht gemacht werden.
Sicherlich ist eine Aufschiebung eine Idee, allerdings glaube ich nicht das sich die "Belegungssituation" in naher Zukunft wirklich zum besseren wenden wird.
#5
Schade wird es, wenn man Ziele erreichen möchte und das nun (aus verständlichen Gründen) über den Haufen geschmissen wird.
Ein gemeinsames Training ist ab dem Zeitpunkt der Unterkunft überhaupt nicht mehr möglich.

Ich würde mich ebenfalls über Vorschläge freuen.

Spielverlegungen/Saisonverlegung wäre eine gute Idee und fair für die Teams OHNE Halle/Trainingsmöglichkeiten.
#6
Haben seit gestern auch eine Halle weniger in Köln, die Damen vom HSV Bocklemünd Verbandsliga teilen sich jetzt zwei Hallenzeiten jeweils ein Hälfte mit der 2 Damen und einmal mit der 1 Herren auch Verbandsliga. Und wenn das so weiter geht wird noch eine Halle für Flüchtlinge genommen, und dann haben wir einmal die Woche eine halbe Halle.
Damit in der Verbandsliga zu bestehen wird sehr schwierig werden, und Ich denke einigen Kolner Mannschaften droht das gleiche.
Beim MTV ist der Herler Ring in Betracht gezogen worden, heißt Heimspieltage Sonntags weg, und dann wohin mit dem kompletten Spieltag 3 Herren 2 Herren 1 Herren 1 Damen spielen dort von 11 Uhr bis 19 Uhr den Heimspieltag. plus Trainingszeiten aber auch die anderen Sportarten würden sehr drunter Leiden, Badminton Trampolin,usw.

Für den Handball Bereich muss man sich was überlegen wenn es wirklich soweit kommt das man nur noch einmal halbe Halle oder gar nicht mehr oder alle 2 Wochen nur trainieren kann muss der Verband sich was einfallen lassen,
Eine Saison wo es dann keinen Auf oder Absteiger in allen Klassen gibt, denn sportlich ist das ja nicht mehr machbar, der eine Verein hat vielleicht Glück und kann trainieren und der andere gar nicht oder nicht vernünftig um dann die Klasse zu halten oder um den Aufstieg zu spielen.
Eine Chancengleichheit und sportliche Fairness ist dann meines Erachtens nicht mehr gegeben.

Gruß aus Köln
#7
Da ich aktuell in dem Bereich arbeitsmäßig tätig bin kenne ich die Ausmaße sehr gut und weiß auch, dass händeringend und akut nach Möglichkeiten gesucht wird Flüchtlinge in der Clearing-Phase unterzubringen. Auch in Frechen wurde eine Halle bereits dafür verwendet und die Tendenz wird einfach sein, dass Hallen als reine zweckmäßige Unterbringung genutzt werden MÜSSEN, damit man dem akutellen Andrang Herr wird. Dies geht natürlich zu Lasten aller Vereine, da die Städte und Kommunen dort keine Möglichkeit haben ein Veto einzulegen, da das Land NRW dies vorgibt bzw. der Bund. Ich hoffe sehr, dass der Verband sich nicht naiv darauf verlässt, dass sich das Thema schon irgendwie regelt, sondern sich jetzt schön Lösungen überlegt, wenn sich dies zu enorm auswirkt!

Wenn man das Ganze rein objektiv(!) betrachtet, dann ist man als Verein in so einer Situation auch ein Stück weit machtlos, da menschliche Grundbedürfnisse, die im Asylrecht verankert sind über einem "Hobby" stehen(so sehen das meiner Meinung nach die Leute, die das entscheiden). Ich wünsche jedem betroffenen Verein viel Geduld und einen guten Zusammenhalt, damit man mit dieser sehr bescheidenen Situation vernünftig umgehen kann!
#8
TheLoc,index.php?page=Thread&postID=237122#post237122 schrieb:Da ich aktuell in dem Bereich arbeitsmäßig tätig bin kenne ich die Ausmaße sehr gut und weiß auch, dass händeringend und akut nach Möglichkeiten gesucht wird Flüchtlinge in der Clearing-Phase unterzubringen. Auch in Frechen wurde eine Halle bereits dafür verwendet und die Tendenz wird einfach sein, dass Hallen als reine zweckmäßige Unterbringung genutzt werden MÜSSEN, damit man dem akutellen Andrang Herr wird. Dies geht natürlich zu Lasten aller Vereine, da die Städte und Kommunen dort keine Möglichkeit haben ein Veto einzulegen, da das Land NRW dies vorgibt bzw. der Bund. Ich hoffe sehr, dass der Verband sich nicht naiv darauf verlässt, dass sich das Thema schon irgendwie regelt, sondern sich jetzt schön Lösungen überlegt, wenn sich dies zu enorm auswirkt!

Wenn man das Ganze rein objektiv(!) betrachtet, dann ist man als Verein in so einer Situation auch ein Stück weit machtlos, da menschliche Grundbedürfnisse, die im Asylrecht verankert sind über einem "Hobby" stehen(so sehen das meiner Meinung nach die Leute, die das entscheiden). Ich wünsche jedem betroffenen Verein viel Geduld und einen guten Zusammenhalt, damit man mit dieser sehr bescheidenen Situation vernünftig umgehen kann!

Jetzt mal ernsthaft, ist unser geliebter Sport in dieser Situation wirklich so wichtig? Ich glaube nicht. Denkt mal drüber nach...
#9
@wolf

Das war nicht meine Absicht! Ich bin total dafür diesen Menschen zu helfen. Wenn dies mit einer Halle geht ist das doch eine super Sache!

Aktuell ist die Stimmungslage zum Glück noch eher positiv, aber es kippt, dass merkt man einfach. Ich hoffe sehr dass wir alle den Weitblick dafür haben die Situation richtig zu bewerten. In diesem Sinne : Gute Nacht Smile
#10
Natürlich muss man helfen,das habe ich auch gar nicht in Frage gestellt,
Nur man muss auch weiter denken, und nicht nur kurzfristig.
Hier geht es ja um unser aller Thema Handball und wie man das beste daraus macht.
Ist ja hier Mittelrheinforum Handball oder ?
Und nur Reden ist keine Lösung, und darauf hoffen das wird schon irgendwie, sieht man ja jetzt was man davon hat wenn man zu lange wartet und nicht früh genug
Vorschläge in die Tat umsetzt und das übel bei der Wurzel packt,aber das würde jetzt hier zuviel Politik reinbringen.
Und mit Übel meine ich nicht die Flüchtlinge sondern den Krieg der zudem allem führt.
  


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