In weiten Teilen Zustimmung und ich kann auch ein ähnliches Beispiel bringen, bei dem ein zerstückelter, letzer Spieltag ggf. anders gelaufen wäre. Vor 7/8 Jahren sind wir mit Bonn nicht aufgestiegen, weil wir am letzen Spieltag zuhause überraschend verloren haben, während der Konkurrent (Schwarz-Rot) zeitgleich ein schweres Auswärtsspiel gewann. Natürlich gab es die ganze Zeit den Funken Hoffnung, dass Aachen auch verliert und womöglich hätten wir anders agiert, wenn wir gewusst hätten, dass Aachen bereits gewonnen hat. Vielleicht hätten wir dann aber überheblich gespielt und auch verloren.. (gleiches gilt für die vorhin genannte Situation mit Brühl/Kuchenheim). Ich will darauf hinaus, dass bekannte Ergebnisse natürlich Einfluss auf die Form/Leistungen nehmen können, aber das kann positiv ODER negativ sein. Und das gilt eh für die ganze Saison, wenn der große Konkurrent völlig überraschend am Samstag verliert, nimmt das meistens Einfluss auf das Spiel am Sonntag, auch am 14. Spieltag. Das kann dann in beide Richtungen gehen.... Das Beispiel mit dem TG aus Kuchenheim ist sehr, sehr situativ und punktuell. Da stecken viele hätte, wäre, wenns drin. Ich bleibe bei der Meinung, ein wirkliches
taktiertes, ergebnisorientiertes Spielen ist im Handball
kaum möglich. Zumindest nicht so wie im Fußball, wo ich mir ein 0:0 durch 11 Mann am 16`er wirklich -
geplant- holen kann. (Daher wurde hier ja auch mal die Punkte-Regelung verändert. Im Handball nicht..)
Wenn ich am letzen Spieltag aufsteigen kann, spiele ich auf Sieg, egal ob zeitgleich oder zerstückelt gespielt wird. Und wenn es auch ums Torverhältnis gehen könnte, versuche ich möglichst hoch zu gewinnen und höre bei einer 7 oder 8-Tore Führung nicht auf. Wenn eine Mannschaft am Tag davor verliert, liegt der Grund dafür, dass sie nicht aufsteigt, in dieser Niederlage. Und eben nicht in dem vermeintlichen Vorteil, dass der Konkurrent am Tag danach weiß, welches Ergebnis ihm reicht..
Aber nochmals, generell finde ich auch besser, wenn alle zeitgleich am Ende spielen. Aber ich finde, dass es kein wirkliches Drama ist, wenn dem nun nicht mehr so ist. Ich kenne die Argumente der Vereine/Verbände nicht, die gegen die zeitgleiche Regelung sind/waren. Aber wenn sie nachvollziehbar sind, kann ich damit leben. (Btw. der Heimverein kann doch das Spiel selbst terminieren, oder? > Dann legen es alle nachher auf Sonntag 18.30, damit das Ergebnis bloß nicht vorher feststeht..
Die anderen Probleme finde ich weitaus gravierender: Dazu ein Beispiel aus dem HVN, aber das gibts ja auch hier...
Im letzen Jahr steigt Kapellen aus der VL mit 20(!) geholten Punkten ab. Dülken rettet sich super knapp, man weiß aber zu dem Zeitpunkt schon, dass man noch keine Mannschaft/Trainer fürs kommende Jahr hat. Es passiert folgendes:
Dülken gibt sein Startrecht für die VL17/18 an einen Kreisligisten ab! Dieser will zunächst antreten, obwohl die Aussichten natürlich überschaubar sind, zieht aber kurz vor Saisonbeginn zurück. > 1. Absteiger 17/18! Der TV Kapellen hat eine starke Mannschaft, die locker VL-tauglich ist, guckt aber doof in die Röhre und muss sehen in diesem Jahr aus der LL wieder aufzusteigen. Was sie schaffen werden, denn sie sind bärenstark für die LL, was man im Hinblick auf die Chancen der anderen Teams aus der LL auch wieder bedenken sollte ("Kapellen gehört dort eigentlich nicht hin"..) Gleichzeitig spielen in dieser Liga die Wölfe 2, ohne eigene Mannschaft! Es tritt immer die A-Jgd. aus der Regio an und das natürlich in einer Stärke, die vom Verlauf der A-Jgd. Saison abhängt. (Wir reden nicht von 2-3 Jugendspielern, die zweite IST die A-Jgd.!) Ab und zu wurden auch Top-Leute aus der Senioren-RLN abgestellt.. aber ab und zu stehen auch der eigentlich sportliche Leiter oder Trainer der Jugend-Teams (Breuer/Von Heesen) in der LL auf dem Feld. Auch wissen alle in der Liga, dass sobald der Aufstieg des MTV Dinslaken I in die RLN feststeht, die zweite im Abstiegskampf in der LL massive Unterstützung bekommen wird. Und bei zwischendurch 10 Punkten Vorsprung der Ersten vom MTV sah es mal danach aus, dass das ziemlich früh in der Saison der Fall sein würde..
Weiter zieht im Saisonverlauf eine Mannschaft (Oberhausen) zurück und steht als erster Absteiger fest. Gut vor allem für die Teams, die bis dato gegen Oberhausen überraschend verloren hatten und nun Minuspunkte abgezogen bekommen.
Und zuletzt kommt die bereits an andere Stelle diskutierte Problematik um die 3.Liga/RLN. Korschenbroich steigt ab, würde Gummersbach für die 3. Liga noch zurück ziehen (was aber ja wohl vom Tisch sein soll), stiegen aus der RLN plötzlich vier Teams ab > Mit den entsprechenden Auswirkungen auf die jeweiligen unteren Ligen und Verbände, womit man bis vor wenigen Wochen nicht mit rechnen musste.
Wie gesagt, ich finde, dass diese Probleme viel, viel gravierender und v.a. wirklich wettbewerbsverzerrender sind als die Fragestellung, ob der letzte Spieltag wie jeder andere oder eben zeitgleich durchgeführt wird.