SGL enttäuscht im letzten Spiel des Jahres
Langenfeld · Die Regionalliga-Handballer der SG Langenfeld verlieren auch gegen den MTV Rheinwacht Dinslaken und bleiben damit am Tabellenende.
Die Enttäuschung war riesig – und das völlig zurecht. Mit 21:25 (8:12) hatten die Handballer der SG Langenfeld am Samstagabend gegen den MTV Rheinwacht Dinslaken verloren und damit den Jahresendspurt endgültig vergeigt. Tabellenletzter, ein Sieg aus 13 Partien und schon vier Punkte Rückstand auf eine Platzierung, die den Klassenerhalt bedeuten könnte – die sportlichen Vorzeichen des Regionalligisten kurz vor den Weihnachtstagen dürften die Stimmung unter den Tannenbäumen mächtig drücken.
Wie schlimm ist die Lage beim Viertligisten, wie dramatisch war die Niederlage, bei der Langenfeld fast die ganze Zeit im Rückstand war? „Es war nicht schlimm“, sagt Markus Becker, der ein Teil des Duos auf der SGL-Bank ist. Aber, das weiß der erfahrene Trainer genau: „Man hat gemerkt, dass dieses Jahr einfach bescheiden gelaufen ist.“ In die Partie gegen Dinslaken hatten viele Spieler und der Sportliche Leiter Dennis Werkmeister große Hoffnungen gesetzt. Doch stattdessen setzte es einen weiteren Rückschlag. „Es lastet einfach ein enormer Druck auf der Mannschaft“, sagt Becker, der daraus resultierende Hemmungen erkennt. Die Leistungen der Spieler sind in Langenfeld oft auch von der Stimmung abhängig – und da herrscht derzeit eine betont betretene Atmosphäre.
Was also tun, um die aktuelle Situation und den drohenden Abstieg in die Oberliga zu verdauen? „Wir müssen jetzt alle mal Abstand vom Handball bekommen und runterfahren“, ordnet Becker an, der glaubt: „Im Moment ist es ganz gut, mal nicht immer mit den gleichen Leuten in der Halle an die Lage zu denken.“
Da kommt die Weihnachtspause gerade recht, obwohl ja viel trainiert und an der Trendwende gearbeitet werden soll. „So eine Situation geht aber an niemandem spurlos vorbei“, weiß Becker, der den Kopf bewusst erhoben hält und sich kämpferisch gibt. „Aufgeben ist keine Option. Nicht zum jetzigen Zeitpunkt, nicht, solange es noch eine rechnerische Chance gibt.“ Und es ist ja tatsächlich erst die Hälfte aller Partien gespielt, ein versöhnliches Saisonende ist noch immer im Bereich des Möglichen. Becker: „Die erste Hälfte ist nicht gut gelaufen. Aber wir spielen noch eine zweite Hälfte. Wir sind im Abstiegskampf, aber noch nicht abgestiegen.“
Das klingt angriffslustig, aber auch ein wenig nach in solchen Lagen obligatorischen Durchhalteparolen. Denn deutlich ist auch: Anzeichen für die Trendwende sind in Langenfeld noch nicht zu sehen. Becker und sein Trainergespannpartner Lennart Mentges haben alle Hände voll zu tun, damit es wieder mal mit Erfolgen klappt – vor allem was das Mentale angeht.
Die SG Langenfeld, das wird wohl bis zum Saisonende so bleiben, wird ab Januar ein Endspiel an das nächste reihen. Den Auftakt macht die Nachholpartie gegen Bayer Dormagen II am 16. Januar. Das Spiel wird einen ersten Eindruck darüber verschaffen, ob die Enttäuschung über die Feiertage in Motivation umgewandelt wurde.
Quelle: RP online