TB Wülfrath erkämpft wichtigen Sieg
Nach Startschwierigkeiten dreht das Team von Jörg Büngeler die Partie gegen den TV Aldekerk II und verteidigt den Regionalliga-Gipfel. In der letzten Minute verwandelt Lena Feldstedt nervenstark einen Siebenmeter zum 27:26-Erfolg.
TB Wülfrath – TV Aldekerk II (Frauen) 27:26 (11:14). Nach dem knappen Erfolg über die Aldekerker Reserve atmete Jörg Büngeler tief durch. „Das sind halt solche Situationen, die einen erwarten, wenn verschiedene Dinge unglücklich zusammen kommen“, sagte der TBW-Chefcoach nach einer engen Begegnung, die seine Mannschaft viel Kraft kostete. „Wir hatten sechs Wochen kein Spiel, da fehlte einfach die Praxis und das merkte man deutlich“, nannte Büngeler einen Grund für das knappe Ergebnis. Dazu verhängten die Schiedsrichter zehn Siebenmeter gegen die Gastgeberinnen, die dann auch noch mit technischen Fehlern den Kontrahenten zu Toren einluden. Letztlich stellte Büngeler anerkennend fest: „Das war auch ein starker Gegner.“
Der Regionalliga-Spitzenreiter fand zunächst gar nicht in die Partie, sah sich nach vier Minuten bereits mit 0:4 im Hintertreffen. Erst Jule Kürten brach mit einem Siebenmeter zum 1:4 (5.) den Bann – am Ende notierte die Wülfrather Rückraumspielerin zehn Treffer. Die Anfangsphase blieb zäh, bis Kürten auf 4:5 (12.) verkürzte und Luisa Kieckbusch zum 5:5 (14.) ausglich. Eine dauerhafte Wende brachten diese Tore allerdings nicht, zumal die TBW-Handballerinnen allein in der ersten Halbzeit vier Zeitstrafen kassierten und damit mehrfach in Unterzahl agierten.
Jule Kürten markierte in Überzahl mit dem Treffer zum 9:9 (19.) die erste Führung der Gastgeberinnen überhaupt in diesem Duell. Vier Minuten später hatte Aldekerk wieder mit 10:9 die Nase vorne und Jörg Büngeler nahm seine erste Auszeit. „Wir mussten Geduld haben, denn beim Handball kann es schnell wieder in die andere Richtung gehen“, sagte er. Bis zur Pause behielt der TVA jedoch die Oberhand – auch weil Kürten und Kieckbusch sich zeitgleich Zwei-Minuten-Strafen einhandelten (24.) und am Ende der ersten Halbzeit die Schiedsrichter auch noch Sina Meyer auf die Bank schickten (29.). Konsequent nutzten die Gäste den sich ihnen bietenden Freiraum und setzten sich auf 14:11 ab.
Nach dem Wiederanpfiff kamen die Wülfratherinnen jedoch schneller auf Touren. Mit einem Doppelpack verkürzte Kürten auf 13:14, dann egalisierte Kirsten Buiting zum 14:14. Es war der erste von ingesamt fünf wichtigen Treffer der 32-Jährigen in dieser Partie. „Kirsten hat auf linksaußen ihre Chancen sehr effektiv genutzt“, lobte Jörg Büngeler später und ergänzte: „Das Indivdualtraining von Jan Artmann für die Außenpositionen macht sich bemerkbar.“ So erzielte die erfahrene Handballerin auch die 16:15-Führung (36.) und erhöhte dann noch auf 17:15 (38.). TVA-Coach Marc Albrecht nahm eine Auszeit, die aber nicht von Erfolg gekrönt war, denn der Tabellenführer blieb auch dank Buiting in Front: Erst traf sie zum 20:18 (45.) und schraubte kurz danach den Vorsprung auf 22:19 (48.).
Beim 25:22 (54.) durch Sina Meyer schienen die Wülfratherinnen auf der Siegerstraße, aber die Gäste bäumten sich noch einmal auf und schafften innerhalb von vier Minuten den Ausgleich zum 25:25 (56.). Es ging in eine spannende Schlussphase, die sich Coach Büngeler gerne erspart hätte. „Zweimal haben wir den Ball vertändelt, dann wird es eng und dann wird man nervös“, erklärte er.
Jule Kürten versenkte zunächst einen Siebenmeter zum 26:25 (58.) im Aldekerker Netz, kassierte aber 42 Sekunden später eine Zeitstrafe. In Überzahl glich die TVA-Reserve zum 26:26 (59.) aus. Und in der MTC-Arena knisterte die Spannung. Knapp 30 Sekunden vor dem Schlusspfiff spielte Lena Feldstedt im letzten Angriff ihre ganze Erfahrung aus. Erst zog die 36-Jährige einen Siebenmeter und verwandelte dann den Strafwurf nervenstark zum 27:26-Sieg. Die Zeit war schon abgelaufen, als die Schiedsrichter noch auf Freiwurf für die Gäste entschieden. Sehr zum Unmut von TBW-Torfrau Melanie Schindowski, die sich so ebenfalls noch eine Zeitstrafe abholte – die allerdings folgenlos blieb.
„Wir haben trotz eines schlechten Spiels die Partie in der zweiten Halbzeit umgebogen, weiter mutig Handball gespielt und allen Widrigkeiten zum Trotz in der Abwehr sehr gut gekämpft“, bilanzierte Jörg Büngeler und fügte dann hinzu: „Ein bisschen Glück war auch dabei, aber wir sind für unser Engagement belohnt worden.“ Bereits nächsten Samstag wartet mit dem TV Beyeröhde der nächste Brocken auf seine Mannschaft.
Quelle: RP Online