Im Kollektiv ist der BTB nicht zu schlagen
Der Aachener Handball-Nordrheinligist gewinnt in Essen mit 34:27. Während die Weidener Männer in Mönchengladbach mit 28:35 unterliegen, schlagen die Frauen Köln 37:24.
NORDRHEINLIGA
Essen II – BTB Aachen 27:34 (16:20): In der Anfangsphase dürfte sich so mancher Aachener lieber vor den Fernseher gewünscht haben, um das EM-Finale zu verfolgen, statt selbst auf der Platte zu stehen. Denn die Anreise am Sonntagnachmittag nach Essen schien sich nicht zu lohnen. Die Gäste fanden zur ungewohnten Anwurfzeit nicht gut ins Spiel und lagen schnell mit 4:9 (12.) zurück. Doch dann ging ein Ruck durch die Mannschaft, die die Partie innerhalb der nächsten zehn Minuten auf 13:13 (22.) ausglich und sogar selbst mit 16:13 (25.) in Führung blieb. Die Gastgeber konnten zwar noch mal auf 16:17 (27.) verkürzen, doch in der verbleibenden Zeit bis zur Pause baute Aachen die Führung auf vier Tore aus und legte damit den Grundstein zum Sieg.
„Nach einem mittelprächtigen Start mit dem 4:9-Rückstand haben wir im restlichen Spiel im Kollektiv wirklich eine sehr gute Leistung auf die Platte gebracht“, kommentierte Simon Breuer-Herzog. „Wir haben nach einer Viertelstunde auf eine 5:1-Deckung umgestellt, und das im Zusammenspiel mit unserem Keeper Benedikt Schüler hat bis zum Ende gut geklappt.“ In der zweiten Hälfte ließen sich die Aachener das Spiel nicht mehr aus der Hand nehmen. Über 25:19 (41.) und 30:21 (49.) zogen sie frühzeitig davon, Essen hatte dem nichts mehr entgegenzusetzen.
„Wir haben vorne viele und gute Lösungen gefunden und den Sieg verdient eingefahren. Immer wenn es wichtig war, haben wir entweder vorne ein Tor gemacht, hinten den Ball gewonnen oder durch eine Torwart-Parade für uns erobert. Das war eine kollektiv gute Leistung“, freute sich der BTB-Coach auch darüber, dass Aachen in dem dicht gedrängten Mittelfeld nun mit 16:16 Zählern wieder ein ausgeglichenes Konto hat. Aachen kletterte auf Rang acht, steht nun punktgleich hinter Essen.
BTB-Torschützen: Bock (10/7), Bökmann, Wudtke (je 6), Schnalle (5), Kaesgen (3), Jacobs (2), Horn, Kepp (je1)
Mönchengladbach – Weiden 35:28 (16:16): „Wir haben gegen eine Mannschaft gespielt, die aufopferungsvoll gekämpft hat. Das haben wir etwas vermissen lassen“, bemängelte Marc Schlingensief, dass sein Team sich nicht daran gehalten hat, was man sich zuvor vorgenommen hatte. Nach zwei Niederlagen in Serie hatte der Herbstmeister gegen die abstiegsbedrohten Gastgeber eigentlich an seine vorherigen Erfolge anschließen wollen.
In der ersten Hälfte marschierten die beiden Teams nahezu im Gleichschritt, über 3:3 (8.), 7:7 (15.) und 13:13 (23.) konnte sich kein Team absetzen, die Führung wechselte mehrfach. Zwar lag Weiden beim 12:10 (20.) und 11:13 (21.) mit zwei Toren in Front, doch die Borussen glichen immer wieder aus – so auch zum 16:16-Pausenstand. Auch nach Wiederanpfiff ging es über 19:17 (35.) bis zum 19:19 (36.) erst einmal ausgeglichen weiter, doch dann erarbeitet sich Mönchengladbach einen Vorsprung zum 25:20 (46.), den die Weidener nicht mehr ausgleichen konnten. Über 28:23 (50.), 30:25 (55.) und 31:27 (57.) hatten die Gastgeber die Nase vorne und siegten nach einem weiteren Tor zwölf Sekunden vor Schluss mit sieben Toren Unterschied.
„Bis zum 19:17 lief die Partie eigentlich in unsere Richtung. Aber in den letzten 25 Minuten verlieren wir dann 9:18, das ist inakzeptabel“, ärgerte sich der Weidener Coach. „Zum einen bricht uns mal wieder unsere Abschlussschwäche das Genick, zum anderen finden wir in der Abwehr gegen spielfreudige Gladbacher keinen Zugriff. Da haben wir einiges aufzuarbeiten, wir werden uns aber gemeinsam aus der Minikrise weder herausarbeiten.“
Weidens Torschützen: Xhonneux (8), K. Frauenrath (6), Wolff, Scheidtweiler (3), J. Frauenrath, Gerke, Bösel (je 2), Fiedler, Eissa (je 1)
Quelle: AZ/AN