Regionalligist überzeugt gegen Bonn
TVK ist zurück an der Tabellenspitze
Handball-Regionalliga · In der Manier einer Spitzenmannschaft holt sich Korschenbroich beim 29:24-Sieg gegen den TSV Bonn die Führung von eben jenem zurück. Deren Taktik geht nicht auf. Trainer Dirk Wolf freut sich über die geschlossene Team-Leistung.
Von Alyssa Pannwitz
Sieben Spieltage vor dem Saisonende Prognosen über Auf- oder Abstieg zu machen, ist in dieser verrückten Regionalliga absolut nicht möglich. Die Teams aus dem Tabellenkeller wehren sich mit allen Mitteln und die Aufstiegsaspiranten müssen immer wieder Federn lassen. Großer Gewinner des Spieltages ist eindeutig aber der TV Korschenbroich, der nicht nur das Spitzenspiel beim TSV Bonn rrh. mit 29:24 (14:14) gewann, sondern in der Tabelle von Platz vier auf Rang eins sprang.
Durch den Erfolg ist der TVK nun punktgleich mit Bonn, hat aber die bessere Tordifferenz und auch den besseren direkten Vergleich. Dahinter folgen gleich drei Mannschaften mit lediglich einem Punkt weniger auf der Habenseite, die aber alle Punkte liegen ließen. Remscheid verlor zu Hause gegen den Bergischen HC II mit 30:31, Dormagen II verlor 29:30 in Mönchengladbach und Weiden kam nicht über 29:29 bei TuSEM Essen II hinaus. Sieben Siege aus sieben Spielen würden reichen und Korschenbroich wäre am Ziel angelangt. Doch in dieser an Überraschungen nicht armen Liga ist das natürlich reine Theorie.
Beim ehemaligen Liga-Primus fand der neue Spitzenreiter zunächst nicht so wirklich seinen Rhythmus und lag schnell mit 0:3 im Hintertreffen. Bereits zu diesem Zeitpunkt war abzusehen, dass TVK-Keeper Felix Krüger so etwas wie das Zünglein an der Waage werden würde, weil er immer seine Finger im Spiel hatte und auch die Defensive machte bereits einen guten Job.
Selbst die Angriffsbemühungen waren keinesfalls schlecht. „m Anfang haben wir im Angriff einfach zu hektisch agiert“, monierte der Korschenbroicher Trainer Dirk Wolf. So erzielten die Gäste in den ersten sechs Minuten lediglich zwei Tore, für die sich Mannschaftskapitän David Klinnert mit erfolgreichen Siebenmeter-Würfen verantwortlich zeigte. Es dauerte bis zur 20. Minute ehe der TVK auch im Angriff etwas stabiler wurde, was dazu führte, dass sich die Hausherren nicht mehr absetzen konnten und es mit einem Unentschieden in die Pause ging.
Nach dem Seitenwechsel dominierte dann nur noch eine Mannschaft, denn der Korschenbroich trat wie eine echte Spitzenmannschaft auf. Felix Krüger wuchs im Tor über sich hinaus und Maximmilian Eugler verrichte eine wahnsinnige Arbeit im Mittelblock. Aber auch seine Mitspieler opferten sich in der Deckung auf. Es wurde deutlich, mit welchem Engagement gearbeitet wurde und das meist gegen sieben Feldspieler, ein taktisches Mittel, auf das Bonn gerne zurückgriff.
Aber auch im Angriff lief es nun deutlich besser. Die Abläufe wurden nicht mehr abgebrochen, sondern es wurde gespielt, bis sich eine Chance ergab und bei den Abschlüssen wurde dann die nötige Konzentration an den Tag gelegt.
Bis Mitte der zweiten Halbzeit baute der TVK seinen Vorsprung auf 22:17 aus und ließ dank einer tollen mannschaftlichen Leistung auch nichts mehr anbrennen. In der 46. Minute schwächten sich dann die Bonner noch selber, als Fischer einige „Nettigkeiten“ mit den Schiedsrichtern austauschte und mit der Blauen Karte, die automatisch eine Sperre nach sich zieht, vorzeitig in die Dusche geschickt wurde. Die Gäste jedoch behielten die Nerven, spielten konstant auf einem hohen Level und verwalteten den Vorsprung auch mit einer gehörigen Portion Cleverness.
„Das war schon richtig gut, was die Mannschaft in der zweiten Halbzeit geboten hat“, freute sich Wolf. „Die Abwehr und Felix Krüger waren einfach überragend und vorne haben wir dann auch unsere Dinger gemacht“, fasste der Coach zusamnen. „Natürlich freuen wir uns über den momentanen Stand der Dinge, werden aber sicherlich nicht abheben und uns gewissenhaft auf das Derby gegen Mönchengladbach vorbereiten“, hielt er den Ball flach.
Aufstellung und Tore: Mika Schoolmeesters, Felix Krüger (1) - Henrik Schiffmann (4), Florian Krantzen (3), Lukas Bark (2), David Klinnert (7/7), Maximilian Eugler (5), Til Klause (1), Steffen Brinkhues (2), Nicolai Zidorn (1), Mats Wolf (3), Daniel Küpper-Ventura, Marcus Neven und Dustin Franz.
Quelle: RP online