Welche Aufstiegschancen hat der TVK im Liga-Endspurt?
Handball-Regionalliga · Der TV Korschenbroich spielt gegen HC Gelpe/Strombach, die Borussia gegen MTV Dinslaken. Welche Konstellationen es an der Tabellenspitze und im -keller im Saisonendspurt gibt und wie die Chancen der beiden Regionalligisten stehen.
Von Alyssa Pannwitz
Sechs Spieltage sind noch zu absolvieren und die Zielsetzungen der beiden hiesigen Vereine könnten unterschiedlicher nicht sein. Borussia Mönchengladbach bekleidet momentan den vorletzten Tabellenplatz und wird noch alles daran setzen, den drohenden Abstieg zu vermeiden.
Ganz anders ist die Situation beim TV Korschenbroich, der den Platz an der Sonne inne hat, diesen natürlich verteidigen möchte, um dann nach dem letzten Spieltag den Aufstieg in die Dritte Liga feiern zu können. Mit dem TVK (27:13 Punkte), Bayer Dormagen II (26:14 P.), TSV Bonn rrh. (25:15 P.), HC Weiden und HG LTG/HTV Remscheid (beide 24:16 P.) gibt es im Titelrennen noch fünf Teams, die sich Hoffnungen machen können. Dabei spricht die momentane Form für die Korschenbroicher, sind sie doch die einzige Mannschaft, die zuletzt drei Siege einfahren konnte. Dormagen und Weiden erreichten in den letzten drei Partien ein ausgeglichenes Punktekonto, Remscheid verbuchte einen Sieg und zwei Niederlagen und Bonn bekam lediglich einen Punkt.
Das Restprogramm betrachtend kann eine Vorhersage kaum getroffen werden, weil es zunächst in jeder Partie erst einmal auf die Tagesform ankommt, außerdem ist die Liga dermaßen ausgeglichen, dass ein Stolperstein immer wieder im Weg liegt. Korschenbroich muss lediglich in Weiden noch bei einem der Top-Teams ran, die Heimspiele gegen Aachen und Langenfeld sollten durchaus machbar sein. Und dann sind da noch die beiden Zweitvertretungen vom Bergischen HC und TuSEM Essen, wo man nie genau weiß, welcher Gegner einen erwartet. So sieht es auch bei Dormagen II aus, die ebenfalls noch gegen den BHC und Essen ran müssen und auch nur noch Weiden aus den Top fünf erwarten. Die anderen drei Begegnungen sollten auch für sie machbar sein.
Bonn hat noch Remscheid vor der Brust, außerdem Rheinhausen, Borussia Mönchengladbach, Gelpe/Strombach, Aachen und Essen. Das wohl schwierigste Restprogramm hat wohl Weiden mit Gegnern wie Dormagen II, Remscheid und dem TV Korschenbroich. Auch das Auswärtsspiel zum Saisonende in Dinslaken dürfte nicht einfach werden, zumal der MTV noch um den Klassenerhalt kämpft. Remscheid hat noch gegen zwei Teams aus den Top fünf zu spielen, nämlich Weiden und Bonn. Es ist also zu erwarten, dass sich die Top-Klubs teilweise noch gegenseitig die Punkte abnehmen und auch mal gegen die Abstiegskandidaten und Zweitvertretungen stolpern.
Insgesamt sieht es für den TVK gar nicht so schlecht aus, dennoch sollte an die richtige Herangehensweise in jedem Spiel gedacht werden. Samstag steht die Fahrt nach Gummersbach an, wenn man auf den HC Gelpe/Strombach trifft. Das Hinspiel war ein wahres Offensivfeuerwerk, denn die beiden Mannschaften trennten sich 35:35. „Meines Erachtens war es für die Fans ein sehr attraktives Spiel“, so der Korschenbroicher Trainer Dirk Wolf. Dabei agierte der HC häufig mit einem siebten Feldspieler, womit Korschenbroich anfangs erhebliche Probleme hatte.
Gelpe kann zudem auf starke Individualisten zurückgreifen, einige Spieler sind in der Jugendakademie des VfL Gummersbach ausgebildet worden. Besonderes Augenmerk gilt es auf Julian Meyer zu legen, denn der halbrechte Rückraumspieler belegt den zweiten Platz in der Torschützenliste. „Wir müssen leidenschaftlich verteidigen und dabei eine gute Beinarbeit an den Tag legen“, fordert Wolf. „Dann haben wir die Möglichkeit, in das schnelle Umschaltspiel zu kommen und mit der ersten und zweiten Welle einfache Tore zu erzielen“, glaubt er. Personell plagen die Gäste keinerlei Sorgen, denn auch Torhüter Mika Schoolmeesters konnte in dieser Woche uneingeschränkt trainieren und ist wieder mit von der Partie.
Vor dem Kellerduell gegen den MTV Dinslaken hat Borussia Mönchengladbach drei Punkte Rückstand auf das rettende Ufer, bleibt es denn bei einem Absteiger aus der Dritten Liga in den Handball-Verband Nordrhein. Betroffen ist in diesem Fall der TV Aldekerk, der sich aber auch noch Hoffnungen auf den Klassenerhalt macht. Sollte dieser in trockene Tücher gebracht werden, steigt aus der Regionalliga nur eine Mannschaft ab, was bei diesem Szenario momentan die SG Langenfeld betreffen würde. Die Borussen verloren das erste Aufeinandertreffen gegen den MTV mit 29:32. Die Voraussetzungen sind jetzt auch nicht gerade ideal. Zwar sind Niklas Berner und Paul Lipok nach Verletzungen in den Kader zurückgekehrt, aber es mangelt ihnen noch an Spielpraxis.
Dafür gibt es jedoch wieder neue Ausfälle. Haupttorschütze Niklas Weis laboriert an einer Fußverletzung und hinter seinem Einsatz steht ein großes Fragezeichen. Gabriel Westhofen ist im Training umgeknickt und fällt für drei bis vier Wochen aus. So bleiben jetzt noch acht gesunde Feldspieler und zwei Torhüter. „Das ist eine Schwächung im Rückraum, also müssen wir versuchen, über Tempo zum Erfolg zu kommen. Das jedoch ist nicht ganz ohne, fehlen uns doch die Alternativen zum Wechseln“, sagt der Mönchengladbacher Trainer Ronny Rogawska. „In Korschenbroich haben wir es letzte Woche schon ganz gut gemacht. Jetzt heißt es die richtige Balance zu finden und die richtigen Lösungen zu treffen. Jammern zählt allerdings nicht, wir werden versuchen, das Beste aus unserer Situation zu machen“, so der Trainer.
Quelle: RP online