Quelle: Lüdenscheider Nachrichten/Allgemeiner Anzeiger
Regionalliga wird zur "3. Liga"
12.03.09 • Von Thomas Machatzke
Die Regionalliga ist schon bald Vergangenheit. Ab der Saison 2010/ 2011wird es im Deutschen Handball-Bund eine viergleisige 3. Liga geben. Das beschloss das Erweiterte Präsidium des DHB bei seiner Sitzung am Freitag und Samstag in Dortmund. Die Ligen-Reform hat damit konkrete Züge angenommen - was sie letztlich für die Vereine in Westfalen bedeutet, bleibt indes vorerst noch vage.
"Man erhofft sich eine Stärkung der Spielklassen-Struktur", sagt Dieter Stroband, Präsident des HV Westfalen. Unterhalb der 1.Bundesliga wird es ab der Saison 2010/ 11 somit eine eingleisige 2.Bundesliga und die vier Staffeln der 3. Liga geben, die fünf Regionalliga-Staffeln ersetzen. Darunter wiederum wird die Zahl der Oberligen von 17 auf 12 reduziert. Ein Verband wird danach nicht mehr zwangsläufig eine eigene Oberliga haben. "Wir in Westfalen sind allerdings stark genug aufgestellt, so dass unsere Oberliga wie gehabt bestehen bleibt", sagt Stroband. Schon in der Nachbarschaft sieht das anders aus. Die Verbände Mittelrhein und Niederrhein werden ab der Spielzeit 2010/11 eine gemeinsame Oberliga bekommen. Hier wird es einen entsprechend extremen vermehrten Abstieg geben. Vermehrter Abstieg ist allerdings selbst für die Westfalen ein Thema.
Ein Blick auf die Zahlen: In der 2. Bundesliga sollen ab der Saison 10/11 20 Mannschaften spielen. Derzeit sind es in zwei Staffeln noch 36
Mannschaften. Der vermehrte Abstieg trifft also 16 Teams dieser Liga-Ebene. In der Regionalliga ist eine Reduzierung von 80 auf 62
Teams für die 3. Liga vorgesehen. Rein rechnerisch bedeutet dies, dass neben den normalen Absteigern aus den fünf Regionalligen 34 weitere
Mannschaften die Ebene der drei höchsten Spielklassen verlassen müssen.
Daraus errechnet sich pro Regionalliga-Staffel in der Saison 09/10 eine theoretische Absteiger-Zahl von drei (normal) plus 6,8 (34 Absteiger bei fünf Staffeln). Wobei diese Rechnung eine theoretische bleibt, weil zum Beispiel nicht zu sagen ist, wie viele Mannschaften aus der 2. Liga einem Regionalverband angehören. Klar ist nur, dass in der Regionalliga West 09/10 der TSG Altenhagen-Heepen oder der SG Schalksmühle-Halver als Aufsteiger ein zweistelliger Tabellenplatz wohl keineswegs für die Qualifikation zur neuen 3. Liga ausreichen wird.
Die vier Staffeln der neuen 3. Liga sollen nach regionalen Gesichtspunkten und unabhängig von Verbandsgrenzen zusammengestellt werden. "Da kann es zum Beispiel so sein, dass sich die Mindener eher in den Raum Hannover orientieren", sagt Stroband. Klar ist, dass diese 3. Ligen nicht der HBL (Handball-Bundesliga e.V.), sondern den fünf Landesverbänden unterstellt sind. Was die 3. Ligen betrifft, so sollen für die Durchführungs-Bestimmungen frühzeitig Verträge zwischen denfünf Verbänden, die es unter dem Dach des DHB gibt, geschlossen werden. Dass die Regionalliga in Zukunft 3. Liga heißen wird, ist der Vermarktung geschuldet. "Die 3. Liga ist populärer für Sponsoren. Da sollten es die Vereine leichter haben, Werbepartner zu finden", sagt Stroband.
Am Ende ist der DHB mit dieser Liga-Reform übrigens noch nicht. Dem Ressort Jugend wurde am Wochenende vom DHB-Präsidium der Arbeitsauftrag erteilt, in Anlehnung an den erwachsenen Bereich die Spielklassenstruktur beim Nachwuchs entsprechend anzupassen.
Regionalliga wird zur "3. Liga"
12.03.09 • Von Thomas Machatzke
Die Regionalliga ist schon bald Vergangenheit. Ab der Saison 2010/ 2011wird es im Deutschen Handball-Bund eine viergleisige 3. Liga geben. Das beschloss das Erweiterte Präsidium des DHB bei seiner Sitzung am Freitag und Samstag in Dortmund. Die Ligen-Reform hat damit konkrete Züge angenommen - was sie letztlich für die Vereine in Westfalen bedeutet, bleibt indes vorerst noch vage.
"Man erhofft sich eine Stärkung der Spielklassen-Struktur", sagt Dieter Stroband, Präsident des HV Westfalen. Unterhalb der 1.Bundesliga wird es ab der Saison 2010/ 11 somit eine eingleisige 2.Bundesliga und die vier Staffeln der 3. Liga geben, die fünf Regionalliga-Staffeln ersetzen. Darunter wiederum wird die Zahl der Oberligen von 17 auf 12 reduziert. Ein Verband wird danach nicht mehr zwangsläufig eine eigene Oberliga haben. "Wir in Westfalen sind allerdings stark genug aufgestellt, so dass unsere Oberliga wie gehabt bestehen bleibt", sagt Stroband. Schon in der Nachbarschaft sieht das anders aus. Die Verbände Mittelrhein und Niederrhein werden ab der Spielzeit 2010/11 eine gemeinsame Oberliga bekommen. Hier wird es einen entsprechend extremen vermehrten Abstieg geben. Vermehrter Abstieg ist allerdings selbst für die Westfalen ein Thema.
Ein Blick auf die Zahlen: In der 2. Bundesliga sollen ab der Saison 10/11 20 Mannschaften spielen. Derzeit sind es in zwei Staffeln noch 36
Mannschaften. Der vermehrte Abstieg trifft also 16 Teams dieser Liga-Ebene. In der Regionalliga ist eine Reduzierung von 80 auf 62
Teams für die 3. Liga vorgesehen. Rein rechnerisch bedeutet dies, dass neben den normalen Absteigern aus den fünf Regionalligen 34 weitere
Mannschaften die Ebene der drei höchsten Spielklassen verlassen müssen.
Daraus errechnet sich pro Regionalliga-Staffel in der Saison 09/10 eine theoretische Absteiger-Zahl von drei (normal) plus 6,8 (34 Absteiger bei fünf Staffeln). Wobei diese Rechnung eine theoretische bleibt, weil zum Beispiel nicht zu sagen ist, wie viele Mannschaften aus der 2. Liga einem Regionalverband angehören. Klar ist nur, dass in der Regionalliga West 09/10 der TSG Altenhagen-Heepen oder der SG Schalksmühle-Halver als Aufsteiger ein zweistelliger Tabellenplatz wohl keineswegs für die Qualifikation zur neuen 3. Liga ausreichen wird.
Die vier Staffeln der neuen 3. Liga sollen nach regionalen Gesichtspunkten und unabhängig von Verbandsgrenzen zusammengestellt werden. "Da kann es zum Beispiel so sein, dass sich die Mindener eher in den Raum Hannover orientieren", sagt Stroband. Klar ist, dass diese 3. Ligen nicht der HBL (Handball-Bundesliga e.V.), sondern den fünf Landesverbänden unterstellt sind. Was die 3. Ligen betrifft, so sollen für die Durchführungs-Bestimmungen frühzeitig Verträge zwischen denfünf Verbänden, die es unter dem Dach des DHB gibt, geschlossen werden. Dass die Regionalliga in Zukunft 3. Liga heißen wird, ist der Vermarktung geschuldet. "Die 3. Liga ist populärer für Sponsoren. Da sollten es die Vereine leichter haben, Werbepartner zu finden", sagt Stroband.
Am Ende ist der DHB mit dieser Liga-Reform übrigens noch nicht. Dem Ressort Jugend wurde am Wochenende vom DHB-Präsidium der Arbeitsauftrag erteilt, in Anlehnung an den erwachsenen Bereich die Spielklassenstruktur beim Nachwuchs entsprechend anzupassen.